"490. S. Columbaria. Coult. (Asterocephalus Col. Reichb. exc. Taubenfarbige S.)
Wurzel spindelig, später einen verästelten, schiefen Wurzelstock bildend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, stielrund, einfach oder ästig und wie die Blätter kahl oder mehr minder behaart, jedoch drüsenlos, gras- oder lichtgrün, an den Gelenken purpurbraun, zwischen 1,5 — 3' hoch, Blätter leyerförmig, fiederspaltig oder fiedertheilig, die grundständigen oft ungetheilt, länglich oder verkehrteiförmig, grobgekerbt, in den Blattstiel verlaufend; Zipfel der unteren Stengelblätter grob- oder eingeschnitten-gesägt oder fiederspaltig, Zipfel der oberen Blätter ganzrandig. Köpfchen flachgewölbt, bei der Fruchtreife kugelig, oval oder eiförmig. Blumenkronen 5spaltig, die randständigen grösser, strahlend. Saum des inneren Kelches der einzelnen Blüthen radförmig, trockenhäutig; Borsten des inneren meist 5, schwarzbraun, sehr selten fehlend. Eine vielgestaltige Art, die sich aber constant von Knautia arvensis durch den Mangel der abwärtsgerichteten, steifen Borstenhaare am untersten Stengelgliede, von Scabiosa succisa durch die strahlenden Randblumen, und von beiden durch die 5spaltigen Blumenkronen, endlich von Scabiosa suaveolens durch die nicht ganzrandigen, sondern verschiedenartig
getheilten Zipfel der unteren Stengelblätter unterscheidet.
Juni — Sept.
Aendert ab:
- α lucida. Coult. (Sc. lucida Villars. — Sc. norica Vert. — Sc. stricta W K. — Asterocephalus lucidus Reichb. ic.) Stengel meist einfach, 6"— 2' hoch, steif, kahl. Blätter glänzend, etwas lederig, kahl oder feingewimpert. Blumen purpurröthlich, seltner azurviolett, sehr selten weiss. Borsten des inneren Kelches abstehend. 3 — 4mal länger als der Saum des äusseren Kelches.
- β vulgaris. Coult. (Sc. Columbaria L. sp. — Asterocephalus Col. Reichb. ic.)
Stengel schlank, oberwärts ästig, seltner einfach, 2 — 3' hoch, fast kahl; Blätter glanzlos, besonders die unteren behaart. Blumen azurviolett, lila oder weiss, nur selten röthlichviolett. Borsten des inneren Kelches abstehend, 3 — 4mal länger als der Saum des äusseren Kelches.
- γ gramuntia. (L. syst, ed XII. — Koch syn. Sc. agrestis Sprengl. syst. — Sc. Columbaria, y pauciseta Fl. v. Wien.) Stengel schlank, verästelt, 2 — 3' hoch, etwas grauhaarig; Blätter glanzlos, besonders unterseits behaart. Blumen blassblau oder violett. Borsten des inneren Kelches beiläufig so lang als der Saum des äusseren Kelches; die ganz borstenlose Form Sc. leiocephala Hoppe scheint im Gebiete nicht vorzukommen.
- δ ochroleuea. Coult. (Sc. ochrol. L. — Asterocephalus ochrol. Reichb. exc.)
Stengel 1 - 2' hoch, verästelt, etwas rauhhaarig; Blätter meist grauflaumig; Blumen blassockergelb. Borsten des inneren Kelches abstehend, 3 — 4mal länger als der Saum des äusseren Kelches.
Auf Wiesen, an trockenen Rainen, sonnigen Abhängen, an bebuschten Felsen, Holzschlägen, Waldrändern.
α Vorzüglich auf Kalkboden, auf Berg- und Voralpentriften bis in’s Krummholz aufsteigend und mit den Bächen in die Thäler herabkommend; am Almkogel bei Weyer, im Gebirge um Steyr, am Rande des Schneefeldes des grossen Priels, an der Lackneralm, in der Seeleithen, auf allen Stoder- und Spitaleralpen, an der Grenze der Alpenregion oft nur 6" hoch, einköpfig, starr, mit feinzertheilten Blattzipfeln. — Auf Wiesen, die den Ueberschwemmungen der Donau unterliegen, und auf Donauinseln unterhalb dem Fischer am Gries, um Steyregg, Enns häufig, aber minder steif, verästelt, bis 2' hoch.
β Auf trockenen Triften, an Abhängen auf Lössgrund, kalkreichem Boden; auf Wiesen längs der Donau von Hafnerzell bis Mauthausen, um Linz auf Wiesen am Wege vom Fischer im Gries nach der Bankelmayr-Ueberfuhr, um Seyrlufer, auf der langen Wiese vor St. Peter, in Pleschinger- und Steyreggerauen. Auf einmähdigen Wiesen der Bergregion, z. B. am Georgenberg, Pröller bei Micheldorf.
γ Auf trockenen Wiesen der Welserhaide um Weingartshof, Neubau, Hörsching, beim Haidemann auf der Waldwiese, oberhalb Wels auf sandigem Boden.
δ Auf trockenen, sandigen Abhängen, an Felswänden, häufig auf den Granitwänden der Donauufer bei Linz, auf dürren Triften, Brachen der Haide; auf Gneiss, Granit und Quarzfels der Mühlviertlerberge, z. B. um Magdalena, am Pfennigberg u. s. w. Im ganzen Gebiete gemein an Wegen, Rainen, auf thonigem, mergeligem Boden, Kalkkonglomerat und Kiesschotter."
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